PPA
Polyphthalamid (PPA) steht für eine Reihe von Nylonsorten mit erhöhter Temperaturbeständigkeit. Sie halten Temperaturen bis 180 °C kontinuierlich stand und haben ein äußerst interessantes Preis-Leistungsverhältnis. PPA wird in der Automobil- und elektronischen Industrie vielfach eingesetzt, auch auf Basis seiner chemischen Beständigkeit und ausgezeichneten mechanischen und tribologischen Spezifikationen. Anwendungsbeispiele sind Lagergehäuse, Anschlußstecker, Gehäuse, Reflektoren, Induktionsspulen und Kunststoffteile unter der Motorhaube. Auch die Verwendung in Kombination mit höheren elektrischen Spannungen ist möglich, z. B. in Sicherungshaltern.
PPA kann – je nach Belastung – bei bis zu 180 °C genutzt werden, mit vorübergehenden Ausreißern bis 280 °C. Die Feuchtigkeitsaufnahme ist 2,5 % bei 23 °C / 50 % rLF und 8 % nach Sättigung im Wasser, doch diese Werte werden erst nach sehr langer Zeit erreicht. In der Praxis ist die Feuchtigkeitsaufnahme von glasfaserverstärktem PPA weniger als 0,3 % nach 24 Stunden bei 23 °C.
Die Beständigkeit gegen die meisten organischen Lösungen wie Alkohol, Ketone, halogenierte, aliphatische und aromatische Kohlenwasserstoffe ist ausgezeichnet, ebenso wie gegen wässrige Lösungen von Säuren, alkalische Stoffe, Öle, Fette und Schmiermittel. Kontakt mit starken Säuren und Phenolen ist zu vermeiden.
PPA ist weniger anfällig gegen UV als PA6.6., aber die Zugabe von schwarzem Kohlenstoff sorgt für eine ansehnliche Verbesserung. Das Material ist gut beständig gegen Kaltverformung und zeichnet sich durch eine unübertroffene Kombination von Unbiegsamkeit und Stärke aus, rund 30 % besser als die von PA6.6.