PSU
Polysulfon (PSU) bildet zusammen mit Polyethersulfon (PES) und Polyetherimid (PEI) ein Trio von amorphen, aromatischen Hochtemperaturpolymeren. Sie sind schwierig kaltverformbar und ausgezeichnet beständig gegen zahlreiche Chemikalien sowie inhärent flammhemmend.
PSU ist ungiftig und gegen Hydrolyse beständig, weshalb es oft in Warmwasserpumpen und zählern sowie in Produkten, die oft mit Dampf sterilisiert werden (Krankenhäuser), eingesetzt wird. Auch in temperaturbelasteten elektronischen und elektrischen Produkten wird PSU vielfältig eingesetzt.
Die Feuchtigkeitsaufnahme von PSU ist mit 0,3 % bei 23 °C / 50 % rLF und 0,8 % bei Sättigung im Wasser gering. Die Glasübergangstemperatur ist 190 °C, wodurch eine kontinuierliche Nutzungstemperatur bis 170 °C möglich ist. Aussetzung an UV-Strahlung verursacht schnell Vergilbung, was durch Zugabe spezieller Rußteilchen oder das Anbringen eines Topcoating verhindert werden kann. PSU ist in hohem Maße gegen wasserartige Mineralsäuren und alkalische und Salzlösungen, Waschmittel und Maschinenöle beständig. Das Material schwillt an, löst sich auf und weist Haarrisse auf nach Kontakt mit polaren organischen Lösungsmitteln wie Ketonen, Estern und halogenierten oder aromatischen Kohlenwasserstoffen.
PSU hat ausgezeichnete Eigenschaften bezüglich Kaltverformung, sogar bis 170 °C, die durch Anwendung von Glas- oder Kohlenfaser noch weiter verbessert werden können. PSU ist kaum anfällig für Mikrowellenstrahlung, was breite Anwendungsmöglichkeiten in der elektronischen Industrie und beispielsweise in Mikrowellengeräten bietet.