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PEEK

Polyetheretherketon (PEEK) gehört zur Familie der Polyaryletherketone. Es ist ein teurerer Thermoplast, aber er überragt die anderen Thermoplaste auch deutlich. PEEK kennt zahlreiche industrielle Anwendungen, beispielsweise in Pumpenelementen, Kompressoren, Lagern und Ventilen. Temperaturen bis 300 °C sind für kurze Dauer gestattet, wodurch PEEK unter anderem in Schaltgetrieben von Autos einsetzbar ist. Dank der geringen Abgabe von Rauch und giftigen Gasen bei Feuer finden wir PEEK auch oft als Ummantelung für Kabel in Flugzeugen und militärischem Material. Die geringe Feuchtigkeitsaufnahme bei hohen Temperaturen macht PEEK außerordentlich gut geeignet für medizinische Anwendungen.

PEEK ist ein semikristalliner technischer Kunststoff, der kontinuierlich 220 °C und kurzfristig 330 °C verträgt. Die Glasübergangstemperatur ist 143 °C und der Schmelzpunkt liegt bei 334 °C.

Nur bestimmte Polyamide können es ihm gleichtun.

Die Feuchtigkeitsaufnahme von PEEK ist mit 0,2 % bei 23 °C / 50 % rLF und 0,5 % bei Sättigung im Wasser extrem gering. Maßveränderungen durch Feuchtigkeitsaufnahme sind daher vernachlässigbar klein.

PEEK ist in hohem Maße resistent gegen aggressive Einflüsse bei hohen Temperaturen. Ausnahmen bilden Chlorin-/Bromid(-wasser), Fluor, HF und HBr, konzentrierte Schwefel- und Salpetersäuren, bestimmte Ketone und Nitrobenzol bei 200 °C. Aussetzung an UV-Strahlung verursacht Degradation des Materials, was durch eine Deckschicht oder Zugabe von Pigmenten aus speziellen Rußteilchen verhindert werden kann. Die Entflammbarkeit von PEEK ist auch ohne Additive äußerst gering, während die Rauchabgabe bei Verbrennung die geringste aller Thermoplaste ist.

PEEK kombiniert eine exzellente Unbiegsamkeit und Stärke mit hoher Schlagfestigkeit. Die Verformung, sogar bei hohen Temperaturen, ist für ein semikristallines Polymer minimal. Bis ca.

200 °C behält PEEK seinen hohen elektrischen Widerstand, was ihn für elektrotechnische Anwendungen unter aggressiven Bedingungen geeignet macht.